Für Kinder ist Integration offenbar selbstverständlich. Sie gehen auf Gleichaltrige zu, ohne Vorbehalte, ohne Probleme, ohne Vorurteile, ohne Ängste, lernen mit ihnen, spielen mit ihnen, unterhalten sich mit ihnen, treiben gemeinsam mit ihnen Sport etc.
Frage: Warum ist das bei vielen Menschen, wenn sie erst einmal erwachsen geworden sind, anders?
Sechs Jungs der Gesamtschule Oberbruch, alle um die zwölf, vier von ihnen mit Migrationshintergrund, verbrachten, von unserem Verein dazu eingeladen, einen kompletten Tag miteinander. Wir trafen uns an der Schule und fuhren mit ihnen in ein Café, in dem wir frühstückten und uns dabei schon einmal kennen lernten. Das heißt: so ganz reibungslos war die Organisation nicht, denn zwei Jungs hatten verschlafen bzw. den falschen Termin im Kopf. Sie mussten also noch zu Hause abgeholt werden. Und beim Frühstück stellte sich heraus, dass andere Jungs Sport- bzw. Schwimmsachen vergessen hatten; sie mussten also nochmals kurz nach Hause.
Dann ging’s aber los: Zunächst zum Jumphouse nach Köln, dann in die Innenstadt (einige von ihnen fuhren zum ersten Mal mit der U-Bahn) zum Dom, dessen Treppe zum Turm man im Laufschritt und ohne Pause empor stürmte, um den tollen Ausblick zu genießen und unsere Jungbetreuer (Daniel/16 und Adam/21) hatten Probleme, ihnen zu folgen. Vor der Heimfahrt machte die Gruppe noch im Aqualand Station, ehe es wieder Richtung Heimat ging. Den Abschluss bildete ein gemeinsames Abendessen.
Achmad, Pawlos, Noel, Henrik, Olaf und Damian verstanden sich prächtig und hatten allesamt Spaß an einem Programm, an dem teilzunehmen ihnen viel Freude bereitete und die Möglichkeit bot, sich mal so richtig auszutoben. Und dass sie beim Essen immer aussuchen konnten, fanden sie großartig. Nach den Ferien sehen sie sich in der Schule wieder und werden bestimmt noch viel zu erzählen haben.
Übrigens: Keiner der Jungen hatte an diesem Tag sein Handy mit und keiner hat es vermisst.